25 Jahre Partnerschaft | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Zum 25-jährigen Jubiläum besuchten uns die Freunde aus Varalja hier in Hahnheim. Es wurde kräftig gefeiert in Hahnheim und auch ein toller Ausflug stand auf dem Programm.

25 Jahre Partnerschaft

Am Kerbesamstag, dem 04. September 1999 wurde die Partnerschaftsurkunde von den damaligen Bürgermeistern István Amrein und Wilhelm Westphal in Hahnheim unterzeichnet. Keiner der damals Anwesenden hätte gedacht, dass aus dieser „Formsache“ eine so lebendige und intensive Partnerschaft werden würde. Allein die Tatsache, dass die beiden Dörfer 1.168 km trennen, ließ schon Zweifel aufkommen, dass regelmäßige, wechselseitige Besuche stattfinden würden. Aber auf beiden Seiten gab es stets Bemühungen, Busreisen zu organisieren, Mitreisende zu motivieren und attraktive Programme zu erarbeiten. So entstanden nach und nach viele private Freundschaften, die auch nach 25 Jahren immer noch Bestand haben.

In diesem Jahr konnten wir 37 Freunde aus Váralja zum „Jubiläumsbesuch“ in Hahnheim willkommen heißen. Dank unserer vielen engagierten Mitglieder, konnten alle Gäste in Familien untergebracht werden. Über 100 Personen nahmen am Begrüßungsabend an Helgas legendärem Schnitzelbüffet teil. Dazu gab es Fassbier, Wein, alkoholfreie Getränke und das berühmte „Váraljawasser“.

Am Freitag starteten wir schon früh zu unserem Tagesausflug nach Frankfurt. 79 Personen warteten vor dem Maintower, bis die Türen geöffnet wurden und der Aufzug sie in Windeseile auf die Aussichtsplattform in 200 m Höhe brachte. Bei herrlichem Wetter konnte man den Ausblick auf die hessische Finanzmetropole, das Umland und die Wolkenkratzer genießen. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir dann das Herz der Stadt, den Römerberg. Leider war der Platz von Zuschauertribünen und unzähligen Übertragungswagen verschiedener Fernsehsender vollgestellt, denn am übernächsten Tag fand der Ironman in Frankfurt statt. Vorbei an mehreren Brautpaaren, die vor dem Rathaus in Wartestellung für ihre Trauung standen, spazierten wir Richtung Altstadt. Hier waren wir fasziniert von den vielen rekonstruierten Fachwerkgebäuden der „neuen Altstadt“, die von 2012 – 2018 entstand. Einige besuchten den Dom, andere folgten den kulinarischen Verlockungen der nahegelegenen Kleinmarkthalle. Am Mainufer enterten wir am frühen Nachmittag ein Ausflugsschiff der Primus-Linie, um die schönste Seite der Mainmetropole vom Wasser aus zu sehen. Auf der Fahrt erfuhren wir Wissenswertes über den Fluss, die Stadt und die Menschen sowie zu einigen Bauwerken. Wer sich trotz der hohen Temperaturen auf das Aussichtsdeck wagte, hatte bei einem kühlen Getränk den besten Blick auf die stadtbildprägende Skyline aus Hochhäusern und Wolkenkratzern. Nach zwei Stunden legten wir am „Eisernen Steg“ an. Die seit 1868 bestehende Fußgängerbrücke über den Main verbindet die Altstadt mit dem Stadtteil Sachsenhausen. Dort lag unser nächstes fußläufiges Ziel, die wohl berühmteste Äppelwoiwirtschaft von „Frau Rauscher in de Klappergass‘“. In einem gemütlichen Nebenraum gab es Äppelwoi, Handkäs‘ mit Musik, Rippchen oder Haxe mit Sauerkraut, Eier mit grüner Soße und viele weitere Frankfurter Spezialitäten für alle. Nach diesem ereignisreichen Tag brachte uns ein Doppeldeckerbus der Fa. Ramsbrock wieder wohlbehalten nach Hahnheim.

Am Samstagvormittag hatten unsere Gäste die Gelegenheit zum einkaufen oder im Gehege an der Selz das vielfältige Federvieh von Udo Weidmann zu bestaunen. Es gab ausführliche Erklärungen zu den einzelnen Rassen und zum Schluss noch leckeren, selbstgemachten Eierlikör. Nachdem wir beim letzten Besuch vor zwei Jahren die „Váraljastraße“ feierlich eingeweiht hatten wollten wir unseren Gästen zeigen, was mittlerweile in „ihrer“ Straße entstanden ist. Vor den Häusern der Familien Roskowetz und Kneib gab es für alle Kaffee und Blechkuchen sowie Kostproben ungarischer Spezialitäten wie Salami, Wein, Honig und Palinka. Eine Vertreterin der Landrätin überbrachte persönlich Glückwünsche und Geschenke des Landkreises zum Jubiläum.

Der gemütliche Nachmittag ging schnell vorbei und um 18.00 Uhr begann der große Festabend mit flotter Unterhaltungsmusik der BigBand Selzen-Köngernheim. Die Bürgermeister von Váralja und Hahnheim, Zoltan Szöts und Werner Kalbfuß sowie die Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, Roland Elter und Michael Zang, begrüßten die zahlreichen Gäste in der festlich geschmückten Hahnheimer Gemeindehalle. Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Männergesangverein mit seinem Gospelchor Sound of Joy, dem Ev. Kirchenchor sowie dem 13-jährigen Maté Güth aus Váralja am Klavier. Ein Grußwort sprach die Vizepräsidentin des Landtages, Frau Kathrin Anklam Trapp und der ehemalige Verbandsbürgermeister Klaus Penzer erinnerte mit launigen Worten an den Beginn der Partnerschaft vor 25 Jahren. Für ihre jahrelangen Bemühungen um den Erhalt und den Ausbau der Partnerschaft wurden Zoltan Schmidt und Thomas Güth aus Váralja zu Ehrenmitgliedern im Partnerschaftsverein ernannt. Das Team um Helga Dexheimer sorgte für das leibliche Wohl und Benno Dettweiler sowie eine große Abordnung der Bogenschützen vom SC Hahnheim waren dafür verantwortlich, dass niemand Durst leiden musste. Großen Anklang fand auch der „Jubiläumsbrand“ von der Siegerrebe, den sich jede(r) aus einem großen Glasbehälter selbst zapfen konnte.

Am Sonntagmorgen trafen wir uns alle auf dem Friedhof um auf der Grabstätte der Familie Westphal eine Gedenkplatte niederzulegen. Sie erinnert an unseren ehemaligen Bürgermeister, den Begründer der Partnerschaft, Ehrenbürger von Hahnheim und Ehrenmitglied im Partnerschaftsverein. Angefertigt wurde sie von der Steinmetzfirma Amrein in Váralja. Danach feierten wir in der Ev. Kirche eine Andacht mit der ungarischen Pfrn. Bernadett Schaller und Pfrn. Anne Waßmann-Böhm. Obwohl schon vor über zwölf Jahren nach Ingelheim „ausgewandert“, ist sie immer noch Mitglied in unserem Verein. Im Gemeindehof hatten die Busfahrer mittlerweile schon das ganze Gepäck eingeladen und dann begann das lange Abschied nehmen. Mit vielen guten Wünschen schickten wir unsere Freunde auf die lange Heimreise, aber nicht ohne das Versprechen, dass wir uns im Jahr 2025 in Váralja wiedersehen werden.

Autorin: Karola Elter, Partnerschaftsverein